Der Sanddorn ist ein sommergrüner Strauch aus der Familie der Ölweidengewächse und ist bei uns zu einem beliebten Heckengewächs geworden. Die orangen Früchte des Sanddorns gelten aufgrund ihres

hohen Vitamin C Gehalts als sehr gesund. Desweiteren enthalten sie Beta Carotin, Mineralstoffe und Gerbstoffe. Sie werden im Herbst gerne gesammelt und zu Saft, Marmelade, Fruchtaufstrich und sonstiger Kulinarik verarbeitet. Außerdem sind sie beliebter Bestandteil diverser Nahrungsergänzungsmittel.

In der Volksheilkunde werden die Sanddornfrüchte aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehalts unterstützend bei Fieber und Erkältungskrankheiten verwendet. Das fette Sanddornöl, welches aus den Samen und dem Fruchtfleisch gepresst wird, fördert die Wundheilung und wird unter anderem bei Sonnenbrand, Akne, Neurodermitis und Juckreiz eingesetzt.

Sanddornöl ist zusätzlich reich an Vitamin E und ungesättigten Fettsäuren. Aufgrund seiner regenerierenden und pflegenden Wirkung auf die Haut ist Sanddornöl ein beliebter Bestandteil verschiedener Kosmetikartikel. Es beruhigt empfindliche und geschädigte Haut und hat zusätzlich entzündungshemmende Eigenschaften.

Wie bereits erwähnt, wird Sanddornöl aus den Samen und dem Fruchtfleisch gepresst. Da in meiner Nähe einige Sträucher des Sanddorns zu finden sind, habe ich mich hier an ein Experiment gewagt, und ein Mazerat aus den Früchten hergestellt. Dazu habe ich die Früchte des Sanddorns gesammelt, den Saft heraus gepresst und das Fruchtfleisch mit den Kernen für einige Tage getrocknet. Sie müssen für die Verwendung nicht staubtrocken sein, aber man sollte kein Wasser in die Zubereitung bringen, da sich dies ungünstig auf die Haltbarkeit auswirkt.

Sind die Früchte einigermaßen getrocknet, werden sie mit einem guten, hautpflegenden Öl übergossen. Dieser Ansatz sollte nun 2 bis 3 Wochen ziehen. Ich kontrolliere das Öl auch immer wieder und schüttle es zwischendurch. Schon nach wenigen Tagen tritt eine deutliche Färbung des Öls ein. Nach ca. 3 Wochen habe ich das Öl abfiltriert und als Grundlage für eine feine Gesichtscreme verwendet. Hier folgt das Rezept:

Gesichtscreme mit Sanddorn und Rose:

40 g Sanddornöl (auf Mandelöl)
40 g Traubenkernöl
20 g Lanolin
80 g Rosenhydrolat
15 g Cera Alba
50 Tr. Propolistinktur (30%)
2 Tr. Rosenblütenöl (auf Mandelöl)
(bei Bedarf 10 Tr. Biokons)

Die Öle, das Lanolin sowie das Bienenwachs werden zur sogenannten „Ölphase“ vermengt und vorsichtig auf ca. 70°C erwärmt. Das Rosenhydrolat wird ebenso auf ca. 70°C erwärmt und langsam unter ständigem Rühren unter die Ölphase gemischt. Anschließend wird die Propolistinktur unter ständigem Rühren zugetropft. Diese dient nicht nur der Pflege. Da reguläre Konservierungsmittel von Hautärzten wie auch von Verbrauchern immer mehr mit Kritik betrachtet werden, versuche ich hier für meine handgemachte Kosmetik brauchbare Alternativen zu finden. Propolisktinktur gilt als natürliches antibiotisches Mittel gegen das kaum ein Bakterienstamm resistent ist. In der Kosmetik ist Propolis derzeit als Stoff mit konservierenden Eigenschaften eingestuft. Die Wirkungsweise wird als antimikrobiell beschrieben (Lehrbuch für die PTA Ausbildung und Beratung in der Apothekenpraxis „Ellsässer“). Bisher habe ich sehr gute Erfahrungen mit Propolis als natürliche Konservierung gemacht. Die Cremen sind bei gebrauchsübler Lagerung mindestens zwei Monate haltbar. Weitere Stabilitätstests sind derzeit noch am Laufen. Wer sich hier als Selberrührer allerdings unsicher fühlt oder nicht in der Lage ist eigene Stabilitätstests durchzuführen, der kann seine Creme wie oben angegeben zusätzlich mit Biokons konservieren. 

Am Ende rührt man noch das Rosenblütenöl ein, welches der Creme einen herrlichen Rosenduft verleiht. Die Creme muss kaltgerührt werden und kann anschließend in vorbereitete Braunglastiegel abgefüllt werden. Ich wünsche gutes Gelingen!

https://de.wikipedia.org/wiki/Sanddorn
https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Sanddorn
https://www.docjones.de/wirkstoffe/sanddorn/sanddornoel
http://russische-volksmedizin.at/tag/sanddornoel-selbstgemacht/
https://diepresse.com/home/leben/ausgehen/727751/Sanddorn_Die-Zitrone-der-DDR-ist-zurueck?_vl_backlink=/home/leben/ausgehen/index.do
Körperpflegekunde und Kosmetik (Sabine Ellsässer)
Die Bienen-Hausapotheke (Manfred Neuhold)

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