Morgens um 5 Uhr öffnet die Wegwarte ihre himmelsblauen Blüten. Wer diese sammeln oder fotografieren möchte, sollte den Vormittag nutzen. Denn bereits ab 14 Uhr sind sie wieder am Verblühen und man muss auf die Blüte des nächsten Tages warten.

Die gemeine Wegwarte wird auch Zichorie genannt und wurde 2005 vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt zum Gemüse des Jahres gewählt. Die Wegwarte verfügt über eine starke, tief in den Boden reichende Wurzel welche einen hohen Inulingehalt aufweist. Daher wird sie auch als Gemüse für Diabetiker genutzt. Geröstet findet die Wegwarte auch als Kaffee-Ersatz Anwendung.

Die Blüten und jungen Blätter werden volksmedizinisch als bitterer Tee bei Magenschwäche und Appetitlosigkeit genutzt. Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel wurde jedoch nur die Wurzel eingestuft. Neben Inulin enthält diese auch bittere Sesquiterpenlactone, Cumarine und Phenolcarbonsäuren. Zu den anerkannten medizinischen Anwendungen gehört der Einsatz bei Appetitlosigkeit und Magen-Darm Beschwerden. Eine Bewertung der Kommission E liegt vor.

Der Arzt und Gelehrte Theophrastus Bombast von Hohenheim, kurz Paracelsus genannt, empfahl die Wegwarte nicht nur bei Magen- und Darmbeschwerden. Er lobte sie auch als schweißtreibendes Mittel und zur Behandlung von Erkrankungen der Leber, Milz und Galle sowie bei Hauterkrankungen. Sie stimuliert die Sekretion von Verdauungssäften und wirkt so anregend auf Appetit und Verdauung.

Die jungen Sprösslinge der Wegwarte können als Salat genutzt werden. Das in der Wurzel enthaltene Inulin kann in der Therapie von Diabetes mellitus als Stärkeersatz dienen, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Daher gilt es, wie oben bereits erwähnt als Gemüse, welches für Diabetiker gut geeignet ist. Hier ein kleines Rezept für Wegwartenwurzelgemüse:

½ kg Wegwartenwurzeln
Etwas Mehl,
4 EL milder Essig,
½ L Wasser,
Salz,
etwas Zitronensaft,
etwas Butter,
frische Kräuter nach Geschmack,

Die frischen Wegwartenwurzeln werden gründlich gewaschen und geschnitten. Das Wasser wird mit dem Salz, Essig und Zitronensaft vorbereitet und die frisch geschnittenen Wurzeln werden sogleich in das Wasser gegeben um Verfärbungen an der Luft zu verhindern. Nun werden die Wurzeln weichgekocht. Die fertigen Wurzeln werden abgeseiht und gut abgetropft. Die Butter und das Mehl werden in einer Pfanne vorbereitet verrührt und erwärmt. Die gekochten Wegwartewurzeln werden hinzugegeben und leicht angeröstet. Zum Schluss werden die fertigen Wurzeln nach Belieben mit etwas Zitronensaft beträufelt und mit frischen Kräutern bestreut.

Ich wünsche gutes Gelingen!

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