Die echte Nelkenwurz zählt zur Familie der Rosengewächse und ist in Europa,

Asien und Nordafrika weit verbreitet. Sie zählt zu den Hemikryptophyten, was bedeutet, dass sie mit Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche überwintern. Die grünen Halbrosetten vermehren sich über eine Sprossachse. Im Frühling treibt die krautige Pflanze wieder neu aus und kann eine Wuchshöre von 30 bis zu 120 cm erreichen. Sie liebt nährstoffreiche Böden und ist auf grünen Wiesen, Böschungen und in lichten Laubwäldern anzutreffen.

Neben der echten Nelkenwurz ist auch die Bachnelkenwurz (Geum rivale) von Bedeutung. Diese trifft man an Bachufern oder auf feuchten Wiesen und in Auwäldern an. Sie ist vom Wuchs her etwas kleiner als die echte Nelkenwurz. Sie verfügt über eine nickende Blüte mit 5 rötlichbraunen Kelchblättern. Damit unterscheidet sie sich wesentlich von der echten Nelkenwurz, deren Blüte offen und leuchtend gelb ist. Die Bachnelkenwurz wurde im Jahr 2007 von der Loki-Schmidt Stiftung zur Blume des Jahres gewählt. Damit wollte man auf den nötigen Schutz von natürlichen Feuchtwiesen und Auwäldern aufmerksam machen, welche für die Bachnelkenwurz als Lebensraum notwendig sind.

In der Volksmedizin werden die echte Nelkenwurz, wie auch die Bachnelkenwurz ähnlich verwendet. Die Nelkenwurz zählt zu den Gerbstoffdrogen und verfügt über adstringierende Eigenschaften. Für die Wirksamkeit sind in erster Linie Gerbstoffe, Zucker und ätherische Öle verantwortlich. Vor allem der Gehalt an Eugenol mit seinen antiseptischen Eigenschaften ist erwähnenswert. Eugenol ist Bestandteil zahlreicher ätherischer Öle und zählt zu den Allergenen. Sein arttypisches Aroma verleiht der Gewürznelke ihren charakteristischen Geruch und Geschmack. In der Nelkenwurz ist Eugenol vor allem in der Wurzel enthalten, weshalb diese einen leichten Geruch nach Gewürznelken aufweist. Dieser Umstand hat der Pflanze wohl letztendlich auch zu ihrem Namen verholfen.

Vom Altertum bis in die Neuzeit wurde die Nelkenwurz als Heilpflanze verwendet. Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe ist sie heute noch gelegentlich Bestandteil von Magen- Darm Tees. Die Anwendung erfolgt bei Verdauungsbeschwerden und Durchfall, aber ebenso bei Blasenschwäche und leichten Entzündungen. Verwendet wird sie als Aufguss, innerlich als Tee getrunken oder als Gurgelmittel bei Zahnfleischentzündungen oder Halsentzündungen. Äußerlich als Bad, Umschlag oder Waschung kann sie bei Hauterkrankungen und leichten Hautentzündungen verwendet werden.

In der modernen Phytotherapie ist die Nelkenwurz nur noch selten von Bedeutung. In der Volksmedizin wird sie noch immer von kundigen Kräuterfrauen verwendet. In der Naturkosmetik kann sie für pflegende Gesichtswässer, Rasierwässer oder auch Mundwässer verwendet werden. Dazu bereitet man eine Tinktur aus der Wurzel, welche dann später in die gewünschte Rezeptur eingearbeitet werden kann.

Da die Nelkenwurz in meinem Garten sehr häufig anzutreffen ist, muss ich sowohl im Herbst, wie auch im Vorfrühling die Beete teilweise davon befreien. Da ich ungern eine so schöne Heilpflanze verschwende, nutze ich die gejäteten Pflanzen und mache so das Jäten zum Ernten. Hier nun mein

 

Rezept für eine einfache Tinktur aus Nelkenwurz:

Die frische Wurzel wird mehrmals gut gewaschen und gereinigt. Der Wurzelstock wird klein geschnitten, wobei er bereits sein arttypisches Aroma nach Gewürznelken verströmt. Die Blätter verwende ich nicht, da hauptsächlich die unterirdischen Teile wirksam sind. Allerdings können die jungen Blätter im Salat oder als Gemüse gegessen werden. Die geschnittene Wurzel wird zu ca. einem Viertel in ein Ansatzgefäß gegeben und mit hochprozentigem Alkohol aufgefüllt. Je nach weiterer Verwendung der Tinktur kann man diese auch noch mit anderem Pflanzen kombinieren. Für ein Gesichtswasser füge ich gerne noch etwas Ringelblume hinzu, da diese die Hautfunktionen unterstützt. Für ein Mundwasser kombiniere ich die Nelkenwurz gerne mit Kalmuswurzel, welche ebenso in der Zahnpflege gerne verwendet wird. Die Tinktur muss nun an einem dunklen, gleichmäßig temperierten Ort für ca. 6 Wochen ziehen. Anschließend wird sie abfiltriert und ich Braunglasflaschen abgefüllt, oder gleich zur weiteren Verarbeitung verwendet.

 

https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Nelkenwurz

https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Nelkenwurz

https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/nelkenwurz

https://de.wikipedia.org/wiki/Bach-Nelkenwurz

https://www.awl.ch/heilpflanzen/geum_rivale/bachnelkenwurz.htm

 

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