An einem verschneiten Wintertag, wenn es in der Natur draußen ganz still geworden scheint, gibt es nichts schöneres, als wenn das Haus erfüllt ist vom balsamischen Duft der Nadelbäume.

Da mein Vorrat an Harzbalsam schon wieder zur Neige geht, wird dieser nun eifrig aufgefüllt. Harzbalsam ist ganz einfach herzustellen und ich verwende ihn gerne als Salbe bei kleinen Wunden und Hautirritationen sowie auf der Brust verteilt bei Erkältungen. Ebenso hilft er gut bei rissiger Haut an den Händen durch die kalte Luft im Winter, und ich liebe den herrlichen Duft.

Bereits im Herbst gesammeltes Fichtenharz ist nun schon etwas fester geworden und dadurch nicht mehr so klebrig. Es lässt sich hervorragend zu einem Balsam verarbeiten. Grundsätzlich kann man auch das Harz jedes anderen Nadelbaums verwenden, ausgenommen der giftigen Eibe, welche die Besonderheit aufweist, kein Harz zu entwickeln.

 

Zuerst muss das Harz gereinigt werden. Dazu vermengt man es mit der gleichen Menge eines hautfreundlichen Öls wie zB Olivenöl, und erwärmt es vorsichtig und unter ständigem Rühren. Dabei ist darauf zu achten, das Gemisch nicht zu sehr zu erhitzen. Das Harz schmilzt allmählich und verbindet sich mit dem Öl zu einer klaren Flüssigkeit. Die Verunreinigungen in Form von Nadeln, Rindenstücke und Sonstigem was im Harz kleben bleibt, können nun leicht durch ein feines Sieb abfiltriert werden.

Vorsicht! Das Harz ist sehr klebrig, doch das verwendete Sieb lässt sich im Anschluss leicht mit Isopropanol oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel reinigen. Je nachdem wie viel Harz-Öl-Gemisch man nun zur Verfügung hat, berechnet man eine bestimmte Menge Bienenwachs, mit dem die Zubereitung zum Balsam gebunden wird. Als Mengenbeispiel: auf 50g Harz verwendet man 50g Olivenöl (oder auch ein wenig mehr, aber nicht weniger!) und 10g Bienenwachs.

 

Das Harz-Öl-Gemisch wird nach dem Filtrieren nochmals vorsichtig erwärmt, und die zuvor berechnete Menge Bienenwachs wird langsam eingerührt bis es geschmolzen ist. Am Ende wird der flüssige Balsam vom Herd genommen und einige Tropfen ätherisches Zirbenöl werden eingerührt. Man kann den Harzbalsam natürlich auch pur lassen, aber schwere Duft der Zirbe verbindet sich ganz wunderbar mit dem frischeren Duft der Fichte, und man erhält eine ganz eigene, neue Kreation.

Nun kann der fertige Balsam in Braunglastiegel abgefüllt werden. Anschließend lässt man ihn offen abkühlen bis er fest geworden ist.

 

Ich wünsche gutes Gelingen!