Wie jedes Jahr ist die Zeit der Holunderblüte etwas ganz besonderes. Der Holunder ist seit langer Zeit eng mit dem Menschen verbunden. Früher wurden Holunderbüsche nah am Hof gepflanzt, da er Haus und Hof vor bösem Zauber schützen sollte.Auch durfte Holunderholz nicht ohne Grund geschlagen werden. Wenn man am Holunder vorbeiging, lüftete man seinen Hut zum Gruß.

In der Küche ist der Holunder sehr beliebt. Man kann die frischen Blüten nicht nur für Tee trocknen, sondern auch Sirup, Likör, Holundersekt, Kuchen und Gelee daraus herstellen, oder sie in Pfannkuchenteig goldbraun backen. Dazu verwendet man frische, handverlesene Holunderblüten. Diese taucht man in Pfannkuchenteig und bäckt sie rasch in heißem Öl goldbraun. Sie werden besonders locker, wenn man dem Pfannkuchenteig eine Prise Backpulver hinzufügt. Am besten man genießt sie noch heiß mit etwas Staubzucker.

Für den Holundersirup braucht man:

1 L Wasser,

800 g Zucker,

6 – 7 frische Holunderblüten,

1 TL Zitronensäure,

je nach Geschmack 2 – 3 Scheiben einer unbehandelten Zitrone oder Orange,

Es gibt verschiedene Arten den Holundersirup herzustellen. Manche setzen ihn kalt an. Ich bevorzuge die heiße Variante, da diese oft auch besser haltbar ist. Dazu werden die Holunderblüten mit der Zitronensäure, den Zitronen- oder Orangenscheiben und dem Wasser angesetzt, gut durchmischt und über Nacht zugedeckt stehen gelassen. Am nächsten Tag erwärmt man den Ansatz auf ca. 70 °C und lässt ihn eine Weile ziehen bis er wieder abgekühlt ist. Nun filtriert man die Pflanzenteile ab, und erwärmt erneut auch ca. 70 °C. Nun rührt man den Zucker ein bis sich alles gut durchmischt hat, und füllt den fertigen Sirup noch heiß in Flaschen ab.

Doch der Holunder ist nicht nur in der Küche vielseitig verwendbar. Holunderblüten zählen zu den traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln. Zu den Anerkannten Indikationen zählen die Blüten als schweißtreibendes Mittel bei Erkältungskrankheiten, bei Fieber und bei Frösteln.

In der Volksmedizin gilt der Holunder nicht nur als Hausmittel bei Erkältungskrankheiten, sondern auch bei Nieren- und Blasenleiden sowie zur Stärkung des Kreislaufsystems. Nicht nur die duftenden Blüten werden verwendet, sondern auch die dunklen Beeren, welche reich an Vitamin C sind. Roh genossen können die Beeren eine abführende Wirkung haben und Magen- Darmbeschwerden hervorrufen. Doch verkocht werden sie gerne zu Mus, Saft oder Likör verarbeitet.

Die aus den dunklen Beeren gewonnenen Polyphenole haben in Studien interessante zell- und gewebsschützende Effekte gezeigt. Weiters wird aus den Beeren Farbstoff für die Lebensmittelindustrie gewonnen, sowie aus den Samen der Beeren durch Kaltpressung das grünlich-gelbe Holunderöl. Dieses findet in der Kosmetik- und Pharmaindustrie Anwendung. Durch die im Öl enthaltene Alpha-Linolensäure und Phytosterole wirkt es entzündungshemmend und abschwellend und somit beruhigend auf die Haut. Deshalb wird es gerne zur Behandlung von sensibler und unreiner Haut verwendet. Desweiteren eignet es sich gut als Basis für Massageöl sowie als Speiseöl in der Küche. Aufgrund seines intensiven Eigengeschmacks sollte es aber nur vorsichtig dosiert werden.

Für eine Anwendung von Holunderblüten während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen derzeit noch keine Ergebnisse vor.

http://www.koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/holunder.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Holunder
https://de.wikipedia.org/wiki/Holunder
http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Holunder

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert