Die Apfelblüte ist immer wieder eine ganz wunderbare Zeit. Besonders in den Obstregionen, wie hier im steirischen Apfelland verwandelt sich das Landschaftsbild jedes Jahr aufs Neue in eine blühende Märchenwelt.

Der lateinische Name „Malus“ bedeutet sowohl „Apfel“ wie auch „schlecht“ und bezieht sich auf den biblischen Sündenfall, als Adam und Eva die Frucht vom Baum der Erkenntnis aßen, welcher bekannterweise als Apfel gedeutet wird. Jedoch darf man sich von diesem Namen nicht irreführen lassen. Der Apfel ist in keinster Weise „schlecht“ sondern sogar äußerst gesund. So heißt es in einem bekannten Sprichwort: „A apple a day keeps the doctor away“.

Der Apfel enthält viele Vitamine und Mineralstoffe wie zum Beispiel Vitamin A, B6, C, E, Folsäure, Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Zink. Durch die zahlreichen enthaltenen Fruchtsäuren wirkt der Apfel durstlöschend und erfrischend. Zusätzlich ist er reich an Ballaststoffen wie Pektin, was der Verdauung zu Gute kommt. So wird getrocknetes Apfelpulver zur Behandlung von Durchfallerkrankungen verwendet. Das enthaltene Pektin bildet im Darm eine Art „Gel“, welches Flüssigkeit bindet, und die Darmschleimhaut schützt.

Auch die Apfelblüten können in der Küche wie auch in der Kosmetik verwendet werden. Apfelblüten frisch oder getrocknet als Tee sind eine wunderbare Zutat in Kräuterteemischungen mit fruchtigem Blütenaroma. Mit Zucker zu Sirup verkocht erhält man das feine Apfelblütenaroma übers ganze Jahr. Ebenso Apfelblütensalz, Apfelblütenzucker oder Apfelblütenlikör kann man aus den feinen Blüten bereiten. Eine Tinktur der Blüten wird zu Gesichtswasser oder Deodorant weiterverarbeitet. Ein Hydrolat bildet die Grundlage für feine Cremen.

Für einen Apfelblütensirup erntet man die frischen Apfelblüten am Morgen. Dabei reicht es, nur die Blütenblätter zu ernten und den Stempel für die Bienen stehen zu lassen. Auf eine Menge von gut 2 Handvoll frische Apfelblüten verwendet man 1 Liter Wasser und ca 0,75 kg Zucker oder Zuckerersatz. Zur Unterstreichung des feinen Geschmacks kann man den Sirup auch mit 1 bis 2 Gewürznelken oder einer halben Vanilleschote versetzen. Des Weiteren fügt man ½ TL Zitronensäure oder frischen Zitronensaft hinzu. Die Apfelblüten werden mit den übrigen Zutaten kurz aufgekocht. Zugedeckt lässt man den Ansatz für ca. 10 bis 15 Minuten simmern. Anschließend rührt man den Zucker ein bis er gelöst ist und lässt den Ansatz nochmal kurz aufkochen. Zum Schluss wird abfiltriert und der fertige Sirup noch heiß in vorbereitete Flaschen abgefüllt. Verschlossen ist der Sirup bis zu einem Jahr haltbar.

In vielen Anbau-Regionen finden nicht nur zur Erntezeit, sondern auch zur Blütezeit Feste und Veranstaltungen rund um den Apfel statt. So auch an der steirischen Apfel-Strasse im Südosten Österreichs. Jedes Jahr zur Blütezeit finden wird ein alljährliches Apfelblütenfest mit traditionellen Apfelschmankerln, Apfelwein und Kunsthandwerk gefeiert. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten wird eine alljährliche Apfelkönigin gekrönt. Mitten in diesem bunten Treiben fühlt man sich unweigerlich zurückversetzt in eine uralte Zeit, mit Riten und Traditionen, wie sie bei unseren keltischen Vorfahren gepflegt wurden. Und tatsächlich befindet man sich hier mitten im Kelten-Kernland, rund um den Kulm mit seinen alten Keltenschanzen und dem Lochsteingebiet mit seinen uralten Menhiren. Vielleicht sind gerade deshalb hier die alten Traditionen noch so lebendig geblieben.

4 thoughts on “Die Apfelblüte (Malus flos)

  1. Hallo, eure Apfelblütenfotos sind wunderbar!
    Mein Vater freute sich jedes Jahr über die Apfelblüte und darüber, dass verschiedene Apfelsorten mehr oder weniger rosa waren.

    Werden für den Apfelblütenzucker einfach die Blütenblätter mit Zucker vermischt und dunkel und kühl zum durchziehen gestellt?

    1. Hallo, danke 🙂 …die Bilder sind direkt auf der steirischen Apfelstrasse gemacht… für den Apfelblütenzucker werdne die blütenblätter (den Blütenstempel kann man zur Fruchtbildung lassen) mit Zucker fein vermahlen und dann zusammen getrocknet… kühl und dunkel ist garnicht unbedingt nötig, aber luftig und trocken, natürlich nicht direkt in der sonne.. so nimmt der Zucker das Aroma gut auf. Anfangs wird er wohl nochmal etwas klumpen, aber wenn er fertig getrocknet ist, kann man ihn nochmal fein vermahlen und anschließend in Gläser abfüllen.

Schreibe einen Kommentar zu Katrin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert