Es ist wieder Zeit für Rhabarber. Dieses aus Asien stammende Knöterichgewächs kennen wir bereits aus Großmutters Garten. Genaugenommen stammt der Rhabarber aus dem Himalaja und wurde ab dem Mittelalter, ursprünglich als Arzneipflanze, nach Europa importiert. Ab März kann man der sommergrünen Pflanze förmlich dabei zusehen, wie sie kraftstrotzend aus dem Boden sprießt und in beachtlichem Tempo ihre großen Blätter entfaltet.

Die Wurzel des Rhabarbers zählt zu den traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln. Vom HMPC, der Kommission E und dem ESCOP bewertet, ist eine kurzfristige Anwendung der Wurzel bei gelegentlich auftretender Verstopfung medizinisch Anerkannt. Die Wurzel in Form von Tee oder als Trockenextrakt sollte jedoch nicht über einen längeren Zeitraum verwendet werden, da dies zu Problemen mit dem Elektrolythaushalt führen kann. Ebenso kann ein dauerhafter Gebrauch von Abführmitteln zu einer Darmträgheit führen. Die oberirdischen Pflanzenteile wurden nicht medizinisch bewertet. Speziell die Blattstiele werden in der Küche für verschiedene Zubereitungen verwendet.

Botanisch gesehen ist Rhabarber ein Gemüse. Für seinen leicht säuerlichen Geschmack ist in erster Linie die enthaltene Apfelsäure und auch Zitronensäure verantwortlich. Die leichte Rotfärbung der Stiele stammt von den enthaltenen Anthocyanen. Des Weiteren enthält Rhabarber viele Vitamine wie Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen.

Rhabarber enthält ebenso Oxalsäure. Ein übermäßiger Genuss von Oxalsäure kann die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Ebenso kann sie den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen und bei empfindlichen Personen leichte Magen-Darmbeschwerden hervorrufen. Da der Gehalt an Oxalsäure nach der Blüte ab ca. Mitte Juni in der Pflanze stark ansteigt, sollte Rhabarber dann nicht mehr verwendet werden. In der Pflanze ist der Gehalt an Oxalsäure in den Blättern am höchsten. Daher werden diese auch nicht gegessen, sondern es sind die fleischigen Stiele die verwendet werden. In grünfleischigen Sorten ist der Gehalt an Oxalsäure höher als in rotgefärbten Sorten.

Rhabarber sollte nicht roh gegessen werden. Die fleischigen Stiele werden bis zur Blütezeit geerntet. Sie müssen nicht unbedingt geschält werden, aber faserige Teile können entfernt werden. Vor allem ältere

Blattstiele haben oft holzige Teile und fadenartige Fasern, welche mit dem Messer gut abgezogen werden können. Bei der Ernte bricht man die Blattstiele von Hand mit einem Ruck heraus. Es empfiehlt sich nicht, sie mit einem Messer abzuschneiden, da der zurückbleibende Blattansatz sonst dazu neigt zu faulen.

Ältere Blattstiele können als Gemüse blanchiert werden. Die enthaltene Oxalsäure geht in das Kochwasser über, welches danach verworfen wird. Die jungen Blattstiele eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Kompott, Konfitüre, Kuchen und Saft. Da Rhabarber eine leicht abführende Wirkung hat, ist er vor allem als Kompott beliebt zur Anregung der Verdauung. Hier findet ihr ein einfaches Rezept für ein schmackhaftes Rhabarberkompott.

4 Stangen Rhabarber
2 Äpfel
1 Vanilleshote
Saft einer Zitrone
Zucker nach Bedarf
Wasser

Der Rhabarber wird gut gewaschen, von möglichen Fasern und holzigen Teilen befreit und in ca. 2 bis 3 cm große Stücke geschnitten. Die Äpfel werden ebenso gut gewaschen, entkernt und in Stücke geschnitten. Die Vanilleschote wird der Länge nach aufgeschnitten und ausgekratzt. Anschließend wird sie zusammen mit dem Vanillemark den Äpfeln und dem Rhabarber in einen Topf gegeben. Bei dieser Menge fügt man ungefähr 1,5 Liter Wasser hinzu. Zucker wird nach eigenem Geschmack hinzugefügt. Anschließend wird alles zusammen aufgekocht. Das Kompott muss nun einige Minuten leicht köcheln, bis das Obst bzw. der Rhabarber weich geworden sind. Zum Schluss schmeckt man mit dem Saft einer Zitrone ab. Am besten schmeckt das Kompott kalt genossen, nach dem Essen als Nachtisch oder auch als Beilage zu süßen Hauptspeisen. Ich wünsche gutes Gelingen!

https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Rhabarber

https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/rhabarber-ernten-und-einfrieren-22106

https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/saisonkalender/mai/rhabarber

http://www.arzneipflanzenlexikon.info/rhabarber.php

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